Warum Safe Spaces für Female Founders so wichtig sind - ein Beispiel der Bits & Pretzels 2025

Am 
29. September 2025 ist etwas auf der Bits & Pretzels passiert, das über ein Event-Highlight hinausgeht:
Für manche sieht es vielleicht nur wie "eine weitere Session im Startup-Festival Programm" aus.
Aber es ist viel mehr als das:
Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals gab es einen dedicated Female Founders Space – eine eigene Bühne, gestaltet von und für Gründerinnen.
Klingt nach einem winzigen Schritt?
Jein - In Wahrheit ist es ein 
Zeichen des Wandels.
Denn obwohl die Startup-Szene von Innovation lebt, ist sie oft erstaunlich traditionell, wenn es um Diversität, Sichtbarkeit und Machtverhältnisse geht.
Noch immer sind die meisten Gesichter auf großen Bühnen 
weiß, männlich und aus der Tech-Branche.
Dass Frauen eigene Räume brauchen, ist deshalb keine Modeerscheinung – sondern eine strukturelle Notwendigkeit.
Was Safe Spaces wirklich sind – und was sie nicht sind
Der Begriff „Safe Space“ wird oft missverstanden.
Er bedeutet 
nicht Ausschluss, sondern 
Ermöglichung.
Safe Spaces sind Räume, in denen Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen sich frei ausdrücken, ausprobieren und austauschen können – ohne Angst vor Abwertung oder überkritischen Reaktionen.
Sie bieten Sicherheit, um laut zu denken, zu lernen und sich zu zeigen.
Es geht nicht darum, jemanden draußen zu halten, sondern darum, denjenigen Raum zu geben, die sonst keinen bekommen.
Ein Safe Space ist kein Rückzug, sondern ein Startpunkt für Sichtbarkeit, Vernetzung und Wachstum.
Warum Female Founders solche Räume brauchen
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
- Nur 18,8 % der Startup-Gründer:innen in Deutschland sind Frauen (Female Founders Monitor 2025).
 - Weltweit erhalten rein weiblich gegründete Teams 2–3 % des Venture-Capital-Kapitals.
 - In Deutschland liegt der Anteil bei rund 2 % (Frankfurt Main Finance, 2024).
 
Diese Zahlen zeigen nicht fehlende Kompetenz – sondern fehlenden Zugang: zu Netzwerken, Kapital und Vertrauen.
Genau hier setzen Safe Spaces an.
 Sie schaffen einen geschützten Rahmen, in dem Gründerinnen:
- ihre Erfahrungen teilen,
 - voneinander lernen,
 - und Selbstvertrauen aufbauen können, bevor sie sich in männlich geprägte Businessräume wagen.
 
Safe Spaces wirken wie 
soziale Trainingsfelder:
Sie stärken die eigene Stimme – damit sie auch außerhalb gehört wird.
Die Bits & Pretzels 2025 als Beispiel für (langsamen) Wandel (aber immerhin passiert was!)
Dass die Bits & Pretzels 2025 nun erstmals einen Female Founders Space integriert, ist mehr als Symbolik – es ist ein erster Schritt in Richtung Veränderung.
Hier treten Frauen 
nicht am Rande, sondern 
im Zentrum der Startup-Bühne auf.
Die Session wurde von der Bits and Pretzels selbst und 
Galina Bankova (The Matchmakers) gehostet und von 
Raya Drenski moderiert. Vorgestellt wurden Initiativen, die gezielt Gründerinnen supporten: 
- Corinna Main (UnternehmerTUM)
 - Carolin Wagner (STATION Frankfurt)
 - Ulrike Tiedt (PTJ / EXIST)
 - Katerina Ida Bychkov (Hamburg Investors Network)
 - Claire Siegert (Businettes)
 
Ein starkes Zeichen für Sichtbarkeit, Gemeinschaft und Empowerment.
Besonders wichtig: Diese Bühne war nicht exklusiv, sondern 
einladend, offen für alle Women @ Bits.
Sie sollte inspirieren, verbinden und aufzeigen, dass Female Founders 
nicht Nische, sondern 
Zukunft sind. Und das Feedback der Teilnehmerinnen war ganz klar: WE WAN MORE OF THIS!

Warum Safe Spaces kein „Nice to have“ sind, sondern Zukunft schaffen
Psychologisch betrachtet, sind Safe Spaces 
Vertrauensräume, wie sie in der Sozialpsychologie schon lange erforscht werden:
Sie fördern die Bereitschaft, sich zu zeigen, Ideen zu teilen und Neues zu wagen.
In einer Umgebung, die von Status, Pitch-Druck und Unsicherheit geprägt ist, wird ein solcher Raum zu einer Quelle von Energie und Selbstwirksamkeit.
Denn bevor Frauen auf Bühnen stehen, Investoren pitchen oder in Panels debattieren, brauchen sie Orte, an denen sie gehört werden, ohne sich rechtfertigen zu müssen.
Safe Spaces sind also kein Rückzug – sie sind Voraussetzung für Teilhabe.
Mein Fazit
Als Gründerin, die seit Jahren in dieser Szene aktiv ist, weiß ich: Sichtbarkeit beginnt selten auf der großen Bühne.
Sie beginnt in Räumen, in denen Menschen sich trauen, Fragen zu stellen, Ideen zu teilen – und Fehler zu machen.
Genau solch einen Raum schaffte die Bits & Pretzels 2025 zum ersten Mal bewusst.
Ich find es ein gutes Signal dafür, dass 
Female Founders dazugehören.
Nicht irgendwann. Sondern jetzt.
Quellen
- Female Founders Monitor 2025: Anteil weiblicher Gründer:innen bei 18,8 %
 - Dealroom Report 2024: Nur 9,6 % des europäischen VC-Kapitals fließen an Teams mit Gründerinnen
 - Sifted.eu, März 2024: Weltweit erhalten weiblich geführte Startups rund 2,3 % des gesamten VC-Kapitals
 - Frankfurt Main Finance 2024: Nur 5 % der Startups in Deutschland sind rein weiblich gegründet
 
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