April Fools auf LinkedIn – warum Humor die neue Währung im Business ist

„Es gibt News, bei denen man nicht weiß, wo man anfangen soll.“
So begann mein LinkedIn-Post am 1. April.


Die Schlagzeile:
Jessica Alba wird Speakerin beim Businettes Female Founders Summit in München.

Klingt spektakulär – war natürlich ein Scherz. 😄

Hier geht's zu Claire Siegert's April-Scherz Post 2025


Ein klassischer April Fools, der sich verselbstständigte: über 113.521 Impressions, Hunderte Kommentare und viele überraschte Nachrichten.

Was als spielerischer Post begann, wurde zu einem spannenden Experiment über Wahrnehmung, Vertrauen und Humor.


Und genau darum geht’s in diesem Artikel: Warum der 1. April längst ein LinkedIn-Phänomen geworden ist – und was er über uns als Community verrät.


Vom Social-Media-Gag zum Markenmoment

Was früher Instagram oder Twitter vorbehalten war, hat sich auf LinkedIn etabliert:
Jedes Jahr am 1. April überbieten sich Start-ups, Agenturen und Persönlichkeiten mit kreativen Fake-News, absurden Produktideen und perfekt getimten Witzen.

Doch der Erfolg solcher Posts ist kein Zufall.
Sie funktionieren, weil sie etwas ansprechen, das laut dem Psychologen
Antonio Kalentzis (2024) tief im Menschen verankert ist:

„April Fools' Day ist eine kulturelle Manifestation der menschlichen Affinität für Spiel und Humor.“

Humor, so Kalentzis, erfüllt mehrere psychologische Funktionen:
Er verbindet, entspannt und schafft Momente der Nähe – selbst in professionellen Kontexten. Lachen setzt Endorphine frei, senkt Stress und erzeugt ein Gefühl von Gemeinschaft.


Warum April Fools funktioniert – psychologisch betrachtet

Mein Jessica-Alba-Post war natürlich überspitzt, aber er zeigte genau das, was Kalentzis beschreibt:
Ein Spiel mit Erwartung, Vertrauen und Überraschung.

„Der Kern eines erfolgreichen Aprilscherzes liegt in einem temporären Bruch des Vertrauens“,
schreibt Antonio Kalentzis.
„Dieser Bruch, wenn er gut gemeint und humorvoll ist, verstärkt das Vertrauen anschließend – weil er gemeinsame Erlebnisse und Lachen schafft.“

Genau das passierte:
Niemand fühlte sich getäuscht, weil der Humor klar erkennbar war.
Im Gegenteil – die Community hat gemeinsam gelacht.

In einer Zeit, in der digitale Kommunikation oft steril und überoptimiert wirkt, entsteht durch Humor etwas, das keine KI nachbilden kann: echte soziale Wärme.


Die feine Linie zwischen Witz und Vertrauen

Kalentzis weist auch auf die Verantwortung hin, die mit Humor einhergeht:

„April Fools’ Day bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Spaß und Vertrauen. Er erinnert uns daran, dass Humor Empathie braucht – und das Wissen um die Grenzen anderer.“

Diese Balance ist entscheidend.
Was für den einen witzig ist, kann für den anderen verletzend sein.
Die besten Aprilscherze funktionieren deshalb
nicht auf Kosten anderer, sondern gemeinsam mit ihnen.

Oder wie Charlie Chaplin es sagte (ein Zitat, das Kalentzis in seinem Essay aufgreift):

„A day without laughter is a day wasted.“
Aber: „Let’s laugh with each other, not at each other.“

Warum Marken den 1. April lieben sollten

April Fools sind mehr als ein PR-Gag – sie sind Social Glue.
Sie schaffen Momente, in denen Menschen spontan reagieren, lachen, kommentieren und sich verbinden.
Und genau das ist es, was
KI nicht kann:
Vertrauen erzeugen, indem sie Emotionen teilt.

Humor wird so zum neuen sozialen Kapital:

  • Er zeigt Persönlichkeit.
  • Er baut Nähe auf.
  • Und er stärkt Marken, die den Mut haben, nicht perfekt zu sein.


Mein Fazit

Der 1. April auf LinkedIn ist längst mehr als ein Tag der Scherze.
Er ist ein Spiegel für die Veränderung unserer digitalen Kultur:
Weg von Hochglanz-Kommunikation, hin zu mehr Menschlichkeit.

Wie Antonio Kalentzis schreibt:

„April Fools' Day bietet einen faszinierenden Einblick in die Dynamik von Humor, Vertrauen und sozialem Zusammenhalt – und erinnert uns daran, dass Lachen die kürzeste Distanz zwischen zwei Menschen ist.“

Und genau deshalb bleibt der 1. April – ob auf LinkedIn oder im echten Leben – so wertvoll:
Er verbindet uns über das, was keine Technologie je simulieren kann.
Echte Freude. Echte Reaktionen. Echte Verbindung.


Quellen

Kalentzis, Antonio (2024): The Psychology of April Fools' Day: Humor, Trust, and Social Dynamics. LinkedIn Essay, April 1, 2024.




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